Ich war nie der große Tagesschau-Gucker. Aber das hat sich seit März 2020 verändert.
Ich erinnere mich, wie Janina und ich zu Beginn von Corona jeden Tag abends auf der Couch saßen, unser Abendessen in unserer schönen Wohnung aßen und gleichzeitig die schrecklichen Nachrichten über die Pandemie aus der ganzen Welt sahen.
Es wurde über die schnelle Corona-Ausbreitung berichtet, über die vielen Toten und über die medizinischen, finanziellen, politischen und infrastrukturellen Missstände in anderen Ländern.
Und wir saßen dort und es fehlte uns an nichts.
Wir und unsere Liebsten waren gesund, wir hatten mehr Geld als wir ausgeben konnten, zwei sichere Jobs und lebten in einem wohlhabenden und sicheren Land.
Diese Zeit hat innerlich bei mir etwas verändert.
Denn ich spüre seitdem eine tiefe Dankbarkeit für all das, was ich zuvor als selbstverständlich erachtet habe.
Gesundheit. Finanzielle Sicherheit. Ein sicheres Zuhause. Homeoffice.
All das ist nicht selbstverständlich, sondern ein Privileg.
Ein Privileg, das ich vorher nicht so sehr wie jetzt als ein solches erkannt hatte. So richtig wurde es mir erst bewusst, wie gut es mir/uns wirklich geht, als ich gesehen habe, wie schlecht es anderen Menschen geht.
Irgendwie traurig, aber irgendwo wohl auch nur menschlich.
Ich bin auf jeden Fall dankbar für diese Erkenntnis, denn diese Sichtweise macht mein Leben glücklicher.
2020 ist daher für mich persönlich „das Jahr der Dankbarkeit“.
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