Sonderzahlung, Gehaltserhöhung und eine Ausschüttung aus unserem ETF.
Im April kam insbesondere auf der Einkommensseite ordentlich Bewegung ins Spiel. Dies sorgte bei uns für deutliche Erheiterung. 🙂 Außerdem wird ab nächsten Monat Corona-bedingt auch das Thema Kurzarbeit relevant.
Alle Details hierzu folgen gleich. Vorab möchte ich dir allerdings noch ein kurzes Update zu meiner aktuellen Situation geben.
1. Corona-Erkenntnisse
Mittlerweile 7 Wochen Homeoffice sind jetzt schon vorbei. Eigentlich kann ich dem Spruch „die Zeit rennt“ nichts abgewinnen, aber in der aktuellen Situation empfinde ich es wirklich so, als wenn die Zeit rast. Das liegt für mich vor allem an dem monotonen Alltagsbild, an dem wirklich ein Tag dem anderen gleicht.
Krass ist allerdings auch, wie schnell sich der Mensch dann doch an die neuen Umstände gewöhnt. Mir erscheint es mittlerweile völlig normal jeden Tag nur wenige Meter zum Arbeitsplatz zu haben, Abstand zu anderen Menschen zu halten, mit Mundschutz einkaufen zu gehen und Indoor-Workouts zu machen. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier. 😉
Rein arbeitstechnisch betrachtet zeigt sich für mich durch die Corona-Krise, welche Vor- und Nachteile ein dauerhaftes Homeoffice hat.
Zum einen kann ich durch die gute IT-Infrastruktur meines Arbeitgebers alle meine Aufgaben konzentriert und in Ruhe von Zuhause aus erledigen. Es gibt kaum Störgeräusche und Ablenkungen wie im Büro. Zum anderen spare ich mir täglich 2 Stunden Arbeitsweg – also 10 Stunden pro Woche!
Dieser Mehrgewinn an Lebenszeit ist echt der Hammer! Auf einmal steht mir viel mehr Zeit zur Verfügung, die ich in meine Hobbies z. B. diesen Blog investieren kann. Ich habe deshalb schon jetzt für mich entschieden meinen Chef nach der „Corona-Zeit“ um mindestens einen weiteren Tag Homeoffice (insgesamt wären es dann zwei) zu bitten.
Kehrseite der Medaille ist definitiv der fehlende soziale Austausch zu den Kollegen. Die Dynamik und Atmosphäre, die durch den menschlichen Kontakt im Büro entsteht ist auch durch die beste Technik der Welt für mich nicht zu kompensieren. Auch die fehlende körperliche Bewegung durch den Arbeitsweg ist ein klarer Nachteil für mich. Mein Körper und Geist brauchen einfach Aktivität.
Diese Erkenntnisse sind vor dem Hintergrund der zukünftigen beruflichen Lebensplanung nicht unwichtig. Denn egal wie ich mich beruflich entwickle, nur von Zuhause arbeiten funktioniert für mich nicht, jeden Tag 2 Stunden Arbeitsweg aber auch nicht mehr. Die Lösung scheint für mich irgendwo in der Mitte zu liegen.
Corona hat also auch jetzt schon sein Gutes für mich gehabt. 🙂
2. Analyse Einkommenssituation 04/2020
Eigentlich hatte ich im April keine positiven finanziellen Veränderungen erwartet, aber es kam dann doch anders als gedacht.
Das Haushaltseinkommen lag entsprechend unserem Haushaltsbuch bei insgesamt 6.429 € netto. Das sind 905 € mehr als unser Zielwert. Yeah! 😀
Die einzelnen Bestandteile zeige ich dir jetzt.
Gehalt (netto)
Zum einen gab es im April eine Sonderzahlung für das letzte Geschäftsjahr. Zum anderen noch eine Gehaltserhöhung in Höhe von ca. 10%, die wir so eigentlich nicht mehr erwartet haben.
Dieser unerwartete Geldsegen hat uns natürlich mega gefreut und wir haben uns direkt zu Feier des Tages ganz unfrugal Sushi zum Mitnehmen bestellt. Eine Sache, die wir so in 9 Jahren Beziehung noch nicht gemacht haben. Das sollte mir Knauser für die Zukunft vielleicht etwas zu denken geben 😉
Ab 01.05.2020 heißt es dann für Janina 4 Monate Kurzarbeit. Sie arbeitet dann nur noch 60% ihrer normalen Arbeitszeit, dies entspricht 3 Arbeitstagen.
Finanziell werden die Auswirkungen allerdings nicht so gravierend sein. Neben den 60% aus ihrem normalen Gehalt bekommt sie Kurzarbeitergeld sowie eine Aufstockung durch den Arbeitgeber. Ich rechne damit, dass dies in der Summe 90-95 % des normalen Gehalts sind. Aber so richtig wissen werden wir es auch erst Ende Mai.
Kapitalerträge (netto)
Unsere Investitionen in P2P-Kredite bei den Plattformen Bondora*, Mintos* und Twino warfen 39 € an Zinsen ab. Dies sind 3 € weniger als noch im vergangenen Monat. Ursache hierfür ist, dass wir unsere monatlichen Investitionen in P2P- Kredite nicht nur gestoppt haben, sondern auch Geld aus den P2P-Krediten umgeschichtet haben. Hierzu später mehr.
Die 39 € Zinsen wurden allerdings, wie im Vormonat direkt wieder reinvestiert.
Aus unserem FTSE All-World ETF vom Anbieter Vanguard haben wir in diesem Monat eine Ertragsausschüttung i. H. v. 321€ erhalten. Auch diese Erträge wurden natürlich direkt wieder per Sparplan in den ETF investiert.
3. Analyse Ausgabensituation 04/2020
Im April lagen unsere Gesamtausgaben bei 3.525 € und sind damit im Budget.
Auch in diesem Monat haben wir wieder überdurchschnittlich viel Geld für Lebensmittel ausgegeben. Aber das ist absolut okay. Tägliches Kochen und hier und da ein paar kulinarische Highlights sind uns in der aktuellen Zeit wichtig.
Das ganze Zuhause Hocken macht sich auch wieder bei den Benzinkosten bemerkbar. Insgesamt haben wir diesen Monat nur einmal für 50 € getankt – ein historischer Tiefstwert.
Auch beim Kostenblock Freizeit&Hobby gab’s bis auf die Fixkosten für unser Fitnessstudio (das ja leider aktuell geschlossen hat) keine weiteren Ausgaben.
Es lässt sich festhalten, dass Corona insgesamt nur geringe Auswirkungen auf unsere Ausgaben hat. Das liegt vor allem auch daran, dass wir grundsätzlich sehr wenig Geld in Restaurants, Bars, Cafés etc. ausgeben.
4. Haushaltssaldo, Kennzahlen und Investments 04/2020
Haushaltssaldo und Kennzahlen
Unterm Strich blieb in diesem Monat natürlich einiges über.
Unsere Nettosparquote lag im April bei unglaublichen 51,5%. Dies entspricht einem monatlichen Nettosparbetrag von 3.312 €.
Investments
Nachdem die Börsen in den letzten zwei Monaten so richtig heftig eingebrochen sind, haben sie sich in diesem Monat wieder gut erholt. Dennoch ist unser FTSE All-World ETF knapp 15% von seinem Höchstwert entfernt.
Auf der einen Seite haben sich unsere Kursverluste durch die Erholung reduziert und unser Nettovermögen ist wieder deutlich gestiegen. Auf der anderen Seite hätte ich mich auch über noch günstigere Einstiegskurse gefreut. Denn diese versprechen über Jahrzehnte einfach die besten Renditen.
Aber wir befinden uns ja noch inmitten der Krise und keiner weiß, wie sich die Börse in den nächsten Monaten entwickelt. Vielleicht geht es nochmal tief runter, wenn sich zeigt, dass die Lockerungsmaßnahmen der Regierungen wieder zu einem starken Anstieg der Infektionszahlen führen.
Vielleicht zeigt sich aber auch, dass die Maßnahmen jetzt genau richtig sind und die Wirtschaft und das soziale Leben wieder langsam hochgefahren werden können.
So oder so heißt unsere Devise weiterhin: Einfach weiter stur investieren. 😉
Unsere Investments aus unserem Einkommen sehen für den Monat April deshalb wie folgt aus:
In unsere 1-ETF-Strategie sind insgesamt 2.800 € geflossen. Diese haben wir, wie immer, über unseren DKB Broker* per Sparplan investiert.
Kumuliert haben wir damit bisher in diesem Jahr 7.740 € in ETFs und 300 € in P2P-Kredite investiert.
Umschichtung P2P-Kredite
Zudem haben wir uns dazu entschieden ca. 2.300 € aus unseren P2P-Plattformen herauszuziehen. Der Grund hierfür liegt in dem gestiegenen Risiko.
Ich vermute, dass es zukünftig zu vermehrten Schwierigkeiten bei der Rückzahlung der Kredite aufgrund der Corona-Krise kommen kann. Auch die P2P-Plattformen werden wohl durch Corona vor einige Herausforderungen gestellt.
Ob diese für solche Fälle gewappnet sind, wird sich zeigen. Bis dahin reduzieren wir unser Risiko durch Desinvestition. Der Anteil der P2P-Kredite in unserer Vermögensaufstellung wird dadurch geringer.
Auch wenn wir grundsätzlich eine passive 1-ETF-Strategie verfolgen, investieren wir hin und wieder in Einzelwerte, die uns besonders chancenreich erscheinen. Das Geld aus den P2P-Krediten wurde deshalb für den Kauf von 2 Google-Aktien genutzt.
Google habe ich schon länger auf dem Schirm. Der aktuelle Kursrücksetzer erscheint mir als ein guter Einstiegszeitpunkt, um in diesen „Globalplayer“ zu investieren.
5. Schlusswort
Auch in diesem Monat war die Dankbarkeit für unsere gegenwärtige Situation besonders groß.
In einer Krisenphase, in der es für viele Menschen um das gesundheitliche und finanzielle Überleben geht, sind wir gesund und haben sogar mehr Geld zu Verfügung als vorher. Auch die anstehende Kurzarbeit wird daran wohl nichts ändern. Es läuft einfach unglaublich gut für uns.
Wie geht’s dir nach knapp 2 Monaten Corona? Hat sich für dich arbeitstechnisch viel verändert?
Ich freu mich auf deinen Kommentar! 🙂
Hi Stefan,
wieder mal ein toller Beitrag! Ich bin gespannt wie sich Corona noch auswirken wird! Mach weiter so, ich freue mich immer sehr deinen monatlichen Report zu lesen!
Liebe Grüße!
Hey Stef,
danke für das Lob 🙂 Klaro, ich bleib am Ball 😉
Schönes Wochenende dir!
Hallo Stefan,
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zu deinen Einnahmen .. werde hier häufiger vorbeischauen …
Schöne Grüße
Uwe
Hey Uwe,
vielen Dank! Ich freu mich, wenn du hier häufiger vorbeischaust und mir einen Kommentar da lässt. 🙂
Gruß Stefan
Starkes Einkommen!
Wundert mich dass Ihr noch nicht mehr investiert habt, wie lang macht ihr das denn schon? 🙂
Danke! Der Monat war einkommensseitig auch ein kleiner Ausreißer 🙂
Unsere Haushaltsplanung ist aufgrund der hohen Rücklagen relativ konservativ geplant. Theoretisch ist also noch Luft mehr Geld zu investieren 😉
Meinst du wie lang wir bereits investieren?